Die erste Nacht auf meiner Zeltsänfte

Die erste Nacht auf meiner Zeltsänfte

Also die Sache mit der Pritsche, außer dass sie super schwer war, fand ich eine tolle Idee – bis jetzt. Die Nacht war durchwachsen. Ich hatte schmerzen in den Knien, war super fertig und dann hatte ich auch noch kleinere Magenprobleme. Abseits davon ist alles super. Ich hatte ja noch einiges vor mir und das mit dem Gewicht … „vergiss es“ dachte ich mir – da musste was weg.

10 Kilo weniger an einem Tag

Die einzige Möglichkeit bestand darin, dass ich mich von meiner „königlichen Sänfte“ befreien muste. Also fragte ich Andrea, ob ich das Ding hier bei ihr lassen kann und es nach meiner Reise natürlich mit dem Auto wieder abholen kann. Sie erwiderte: „Geht klar“ und „überhaupt kein Problem“, das ist mal serviceorientiert. „Juhu“ dachte ich mir – 10 kg leichter – passt. Mein Hänger ist immer noch verdammt schwer, aber zumindest ist es nicht mehr so schwierig mit ihm zu fahren. Das ist nämlich schon eine ganz schöne Umstellung, wenn man auf einmal ca. 30 kg oder mehr hinten am Rad hängen hat.

Es ging also mit ein bischen reduzierterem Gepäck weiter aber die freude darüber hielt nicht lange an, denn nun kam der Anstieg nach Seefeld und der hatte es in sich. Wieder einmal 10 heiße, sich unendlich schlängelnde asphaltierte Kilometer – es wollte einfach nicht aufhören und ich merkte, wie meine Seele meinen Körper verließ und die Körner zu Ende gingen. Dabei war der Summit noch in weiter ferne. Dann halt nur noch mit dem Kopf fahren und alles Andere ausblenden.

Unerwartete Ausfälle am Ende des Anstiegs

Am Ende war es doch soweit – geschafft – die Ortseinfahrt Seefeld war erreicht. Ein Autofahrer, der am Parkplatz vor dem Ortseingang wahrscheinlich aufgrund eines heiß gelaufenen Autos in seinen offenen Motoraum schaute, winkte mir zu und zollte mir seinen Respekt. Ja das fühlt sich gut an und gibt gleich einen Motivationsschub. Jetzt ging es mal kurz wieder bergab, so in den Ort hinein.

Ich habe die ganze Zeit nicht erwähnt, dass ich nach den vielen Anstiegen auch mal Abfahren konnte – weil es einfach keine gab. Nun also weiter auf der Abfahrt Richtung Ortsmitte von Seefeld. Als ich um eine Kurve fuhr und ich auf einen M-KAUF zusteuerte, musste ich anhalten, um eine kleine Pause zu machen. Ich brauchte unbedingt Zucker. Gesagt, getan und rein in den Laden. Eine Leberkäs-Semmel und ein Cola sollten es sein, um meinen Tank wieder ein wenig aufzuladen.

Eine halsbrecherische Abfahrt

Irgendwie ging es mir an diesem Nachmittag nicht so gut. Ich hatte das Gefühl der absoluten Erschöpfung, aber es half einfach nichts, ich musste weiter. Der Weg, wie sollte es anders sein, ging weiter Bergauf nach Mösern. Als ich dort ankam, konnte ich das erste mal auf meiner Reise eine richtige Abfahrt genießen. Na ja mit dem Hänger hinten dran ist Vorsicht angebracht, denn wenn der abhebt, liegt man ganz schnell im Graben.

Anstatt mit 80 km/h ging es dann „nur“ mit 50km/h den Berg runter und das war auch ziemlich tückisch. Unten in Telfs angekommen, musste ich jetzt noch geschlagene 18 km bis Innsbruck fahren, die sich ganz schön gezogen haben – Ich brauch ne Pause.

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