Von Innsbruck nach Torbole am Lago di Garda

Von Innsbruck nach Torbole am Lago di Garda

Ich war einen Tag länger in Innsbruck, um meinem geschundenen Körperchen eine Pause zu gönnen. Es waren echt harte Kilometer, die ich zurück legen musste, wodurch der verlängerte Aufenthalt eine willkommene Pause darstellte. Ich habe eigentlich nur geschlafen und bin nur aufgewacht, um den Regentropfen zu lauschen die unaufhörlich niedergeprasselt sind. Echt wild auf was für eine Probe meine kleine Zeltbehausung da gestellt wurde. Als es aber so langsam Abend wurde, hat sich ein total schönes Bild ergeben, was eine kleine Entschädigung für den verregneten Tag war.

Ob ich den Naturgewalten entkommen kann?

Ja so schön es auch sein mag aber der Regen geht auch ganz schön aufs Gemüt und deswegen war es Zeit über die Weiterreise nachzudenken. Die Nacht wurde nass – eine Gewitterzelle nach der anderen zog über mich hinweg, aber ich bieb einigermaßen trocken. A bisserl klamm war es zwar schon aber OK – ich hatte genug ausgeruht.

Am nächsten Morgen war das Wetter in Österreich immer noch nicht besser. Also erst einmal warm duschen (warm showers – die community für Abenteurer – hab ich bei meiner letzten Reise gelernt). Die hat echt gut getan und ich konnte die Kälte der vergangenen Nacht los werden. Als ich aus der Dusche heraus kam – man kennt’s – regnete es schon wieder. Aber hilft ja nichts – es muss weiter gehen. Ich habe alle Sachen unter ein Vordach gezogen um einigermaßen trocken packen zu können, was garnicht so einfach ist, wenn man noch nicht so routiniert ist. Und das nach drei oder vielleicht auch vier Tagen – egal ich bin auf Reisen und habe schon kein Zeitgefühl mehr.

Gut geplant ist halb gewonnen

Beim Packen habe ich mal wieder ein wenig was zurück gelassen. Meinen Kulturbeutel habe ich aufgegeben, da er mit so vielen Unsinnigkeiten bestückt war, die ich dann auf ein Minimum reduziert habe. Auch der Beutel wurde ein Opfer der Einsparungsmaßnahme. Es war zwar nicht viel, aber immerhin etwas. Als ich meinen Hänger Reisefertig hatte, ging es dann durch strömenden Regen nach Innsbruck zum Hauptbahnhof, da ich mich für eine „Hybridreisenetappe“ entschossen hatte.

Es war eine gute Entscheidung, die ich auch im Nachhinein nicht bereue. Also fuhr ich mit dem Zug von Innsbruck bis nach Rovereto und es hat die ganze Zeit über geregnet. Ich saß in einem Abteil und sah mir das ganze von Drinnen an.

Eine hektische Ankunft

So verging die Zeit im Regenkino und dann kam auch schon meine Station – Rovereto – aussteigen – Stress – Hektik – mein super schwerer Hänger musste aus dem Zug! Und das Rad nicht vergessen! Der Zug hatte bei der Abfart schon Verspätung und deshalb hatten wir nur einen ganz kurzen Moment für den Stop. Die Zugbegleiter waren aber total nett und halfen mir beim Ausladen. Geschafft – ich war in Rovereto.

Ich kam aus dem Bahnhof raus und habe erstmal meine Klamotten gewechselt. Man mochte es kaum glauben, aber wir hatten hier wieder gefühlt 30 Grad und mehr. Nicht mehr overdressed begab ich mich mit meinem „Biketrain“ dann auf den weg nach Riva del Garda. Der Anfang war gut, es war viel Verkehr, aber das bin ich ja schon gewohnt.

Und schon wieder auf Abwegen

So fuhr ich immer den Schildern hinterher und wie sollte es auch anders sein – ich kam zu Straßen, die ich nicht befahren durfte, obwohl es immer nach Riva del Garda ging. Tja Mist … egal, ich bleibe jetzt einfach auf der Schnellstraße in der Hoffnung, dass es nicht in einer Autobahn enden würde – Maut wollte ich nämlich keine zahlen. Zum Glück konnte ich die Ausfahrt nach Mori nehmen, was so einigermaßen die gleiche Richtung war – sollte schon so passen. Hauptsache weg von der Schnellstraße.

In Mori angekommen hat dann auch schlagartig die Beschilderung aufgehört und ich wusste nicht so recht wo es lang ging. Als ich an einem Baugeschäft vorbei fuhr, hielt ich an um nach dem Weg zu fragen und es war ein sehr erheiterndes Weg-Erklärungs-Gespräch: italienisch, Englisch, ein wenig Deutsch sowie Hände und Füße – Google Maps kam natürlich auch zum Einsatz. Alles war wunderbar.

Es gibt keine Umwege, nur maximal ausgereizte Wege

Jetzt kannte ich den Weg zumindest so einigermaßen und wir verabschiedeten uns sehr herzlich. Mir wurde noch eine sichere und gute Reise gewünscht. Toll, das hat mal wieder sehr gut getan. So beflügelt ging es weiter – die Beschreibung, auch wenn sie auf Italienisch war, passte und ich hatte den richtigen Weg eingeschlagen.

Das Ziel „Torbole“ war schon ganz nah. Diesmal war der Weg ausreichend Beschildert und auch vom Belag her sehr gut und so kam ich auch recht zügig an meinem Etappenziel an. Die Belohnung war eine Zieleinfahrt vollgas den Berg hinunter.

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