Als ich aus meinem Hotel in Udine auscheckte, fragte ich vorsichtshalber doch noch mal nach dem Weg. Wiedermal hatte ich eine sehr nette und engagierte Rezepzonistin , die mir erst den Weg nach Villach aufschrieb aber während ich meine Trailer zusammen baute doch mit einer Karte um die Ecke kam. Wunderbar ich konnte endlich mal mit einer Karte Navigieren – toll. Gemeinsam Markerten wir die kommenden Steps – sollte alles funktionieren.
Ich werde nicht aufgeben, um an mein Ziel zu gelangen. Wir verabschiedeten uns und dann stieg ich mit meinem „Biketrain“ in den Aufzug, um ins Erdgeschoss zu gelangen. Die Zimmer dieses Hotels lagen nämlich im ersten Stock. Raus aus dem Fahrstuhl, angekoppelt und dann noch schnell eine Nektarine – Abfahrt. Es sollte bis Gemona gehen.
Das Wort „sollte“ heißt wie immer nichts Gutes
Ich begang doch wieder mal einen Fehler: klar, ich fütterte mal wieder meinen kleinen Garmin mit den nötigen Infos. Die Rundfahrt konnte beginnen – Juhu dachte ich mir. Der „Biketrain“ zog unaufhörlich seine Schleifen um und herum durch Udine. Irgendwie schaffte ich es dann doch auf den richtigen Pfad zu gelangen, aber es dauerte natürlich auch wieder so seine Zeit. Die verlorene Zeit konnte ich nicht so schnell wieder gut machen, da ich mich Richtung Berge bewegte und es natürlich stetig Bergauf ging. Das ganze mal wieder bei ca 34°C. Und dann noch auf Umwegen. Ganz toll.
Diese Reise ist geprägt von „don’t take the path straight away“, ich hab mich ja schon daran gewöhnt und machte aus einer normalen Etappe halt dann mal schnell eine extranormale Etappe. So fuhr ich immer meiner Wege und dachte, es würde schon alles gut. Zwischendurch, als ich mal eine kleine Pause zum Trinken einlegte, schaute ich auf meine neu erworbene Navigationshilfe: DIE KARTE. Ja passt schon, die Berge immer Voraus und die Steigung passte auch – alles klar.
Es beginnt die Tour der Leiden
Es war echt mal wieder anstrengend und die Beine wollten auch nicht mehr so recht. Eigentlich hatte diese Etappe nicht so viele Kilometer, aber ich hab vergessen, dass es Bergauf ging. Somit konnte ich auch nicht die nötige Geschwindigkeit aufnehmen um Strecke zu machen.
Mein Hintern began zu pochen: das Gewicht vom Hänger zerrte unaufhaltsam an mir. „Immer weiter, das schaffst du schon“ – Nein es ging nicht mehr. Im letzten Augenblick sah ich ein Schild mit einem Campingplatz-Piktogramm – den nehm ich und so sollte es auch sein. Ein paar Kilometer und natürlich diverse Höhenmeter musste ich noch hinter mich bringen, dann war ich auch schon da.
Das Camping Ai Pioppi in Gemona UD Italien ist sehr nett, klein und wunderbar für echt wenig Geld: 15,- € die Nacht bei freier Platzwahl. Hier geht’s rein und das Nachtlager wird aufgeschlagen. Morgen dann weiter Richtung Villach – Buona serata und Buona notte. Morgen wird es bestimmt wieder mega anstrengend. Ich ließ mir noch den Abend bei Pizza und Bier versüßen.