Ich verabschiedete mich wieder recht herzlich – zahlte und holte mein Rad das ich über Nacht in der Garage abstellen durfte. Heute hatte ich ja nicht mehr so weit. Nur noch 36 km bis nach Koper ans Meer. Hier wird wohl meine Reise ein Ende finden . Dort ist das Meer und ich habe mein Surfbrett nicht dabei. Das wäre eine Idee für den nächsten Trip, dann könnte ich das noch erweitern – mal überlegen.
Nachdem ich wieder zu Kräften kam, weil ich das erste mal ein richtiges Frühstück vom Hotel genießen konnte, begab ich mich voller Elan auf meine letzten Kilometer. Das Wetter war schön und ich hatte Sonnenschein und das nicht zu Knapp. Der Stern brannte auf mich nieder, aber Gott sei Dank war ich früh unterwegs und dann war es noch halbwegs erträglich. Zu Anfang gab es wider erwarten eine Steigung und Gegenwind, aber das steckte ich jetzt eigentlich ganz gut weg.
Belohnung für harte Arbeit
Ich fand gleich wieder in meinen Rythmus und erklomm ziemlich schnell auch den Peak. Geschafft – jetzt geht es wieder runter und diesmal wurde ich richtig belohnt. Es ging doch tatsächlich den ganzen Weg, bis auf ein paar unwesentliche Steigungen, nur bergab. Das auch noch ganz ordentlich, im Durchschnitt immer um die 7%. AWESOME 🙂 Ich genoss den Wind, der mir aufgrund meiner immer schneller werdenden Fahrt, durch den Helm pfiff und die gleichzeitige mediterrane Wärme – einfach super. Es fiel mir eine riesen Last ab und ich konnte mich nicht mehr halten und musste lachen und laut schreien. Die ganzen Strapatzen der letzten Etappen – ein wundervolles Gefühl.
So beflügelt sauste ich weiter Richtung Koper. Es ging super schnell und die Kilometer schmolzen wie Butter in der Sonne und ehe ich mich versah, war ich auch schon am Ziel angekommen. Koper war erreicht und ich sah das Meer – wow. Was ein toller Anblick.
Rückreise auch wieder radeln?!
Einen Gang runter schalten, ein kurzer Blick auf die Uhr verriet, dass es erst halb zwölf Mittags war. Ab zum Hafen, wo ich mir in einem Bistro einen Toast und ein Radler habe schmecken lassen. Ich genoss die Sonne obwohl sich auch gleich die nächste frage stellte: „Ziel erreicht, wie komme ich wieder nach Hause?“
Aber eins nach dem anderen, zuerst mal schauen wo ich die heutige Nacht verbringen kann. Ich fragte meine Kellnerin und die sagte mir, dass es in Koper keine Möglichkeit zum Campen gäbe aber einen Ort weiter. Also weiter nach Ankaran wo ich jetzt auch noch bin – sehr schöner Platz aber echt nicht unbedingt low budget – sozusagen „sauteuer“ und das nur für ein Zelt.
Was soll’s, ist Urlaub also checkte ich ein und fragte auch gleich nach einer Verbindung mit dem Zug nach Hause. Es kamen die wildesten Sachen dabei raus, so z.B. via Flix Bus aber nur wenn mein Rad weniger als 20 kg wiegen würde. Ich zeigte kurz auf mein Fahrrad und die Rezeptionistin und ich fingen an zu lachen.
OK – die Option ist gestrichen aber sie sagte mir zu, dass sie weitere Recherche bis Morgen machen würde. Ich schluckte die „bittere Pille“, suchte mir einen Platz und setzte mich einfach mal hin. Mein Lieber Support aus München gab mir unterdessen weitere Möglichkeiten, wie ich von hier aus wieder nach Hause kommen könnte. An dieser Stelle ein herzliches Danke!!! Ja so werde ich jetzt noch eine Nacht auf meinem Luxuriösen Campingplatz bleiben und dann am Sonntag nach Italien (Triest) fahren und von dort aus den Zug über Venedig nach München nehmen. Noch sitze ich mit dem schwersten Fahrrad der Welt in Slowenien am Meer – bin mal gespannt wie es weiter geht.